Projekt „Rolicaster“

Konzept

Meine ursprüngliche Idee war es ja, eine sogenannte „Barncaster“ zu bauen. Das sind Gitarren, welche sehr altes, oft verwittertes Holz für den Body verwenden. Eben Holz aus „Scheunentoren“ oder ähnlich.
Das sieht etwa so aus:

Beispiel einer Barncaster

Solche Instrumente haben einen ganz eigenen Charme. Sie sehen so aus, wie wenn sie schon über Generationen von Bluesmusikern gespielt worden wären.

Komponenten

  • Body: Telecaster Erle, unbehandelt (Rotha Custom Guitar)
  • Hals: Roasted Maple Neck with Stainless Steel Frets (USA Custom Guitars)
  • 4-Way Custome Switch (Obsidian Wire )
  • Fender Noisless 4th Generation Telecaster Pickups
  • Graphit Saddle (Tusq)
  • Telecaster compensated Bridge (Gotoh)

Body

Ich verfüge leider nicht über eine 100jährige Scheune. Das nächtliche Entfernen einer Stalltüre wäre in Balzers sicher am nächsten Morgen entdeckt worden. Also auch keine Option. Es gibt zwar spannende Möglichkeiten, um neues Holz auf alt zu trimmen. Mit sorgfältigem Einsatz von Holzbeize, Drahtbürsten, Ahlen usw. kann man Holz tatsächlich so wirken lassen, wie wenn es Jahrzehnten der Witterung ausgesetzt worden wäre.

Als ersten Schritt habe ich denn meinen Body – meinen GITARREN-Body – mit drei verschiedenen Holztbeizen getönt. In mehreren Schritten, um eine Art Sunburst zu erzielen. Danach wollte ich den Body mit den oben beschriebenen Instrumenten malträtieren. Der Body wurde zuerst mit einem relativ hellen Braunton gebeizt, danach mit dunklerem. Die weichen Übergänge wurden erzielt, indem einerseits die Beize sorgfältig an den Ränder „vermischt“ wurde, andererseits habe ich einen Teil der Farbe durch vorsichtiges Abschleifen wieder entfernt.

Fertig gebeizt präsentierte sich der Body von einer solchen Schönheit, dass ich meinen Plan, das Holz weiter zu traktieren komplett aufgab.

Der Body wurde zuerst mit einem relativ hellen Braunton gebeiztt, danach mit dunklerem. Die weichen Übergänge wurden erzielt, indem einerseits die Beize sorgfältig an den Ränder „vermischt“ wurde, andererseits habe ich einen Teil der Farbe durch vorsichtiges Abschleifen wieder entfernt.

Neck

Den Hals aus geröstetem Ahorn („roasted maple“) habe ich bei USA Custom Guitars ( (Washington) bauen lassen. Die Lieferfrist betrug ca. 2 Monate (!). Dafür hat der Hals nun genau die Spezifikationen, welche ich will: geröstetes Ahorn mit einem sogenannen „Compound Profil“. Das bedeutet, dass der Hals beim Sattel 9.5″“ schmal ist und sich dann – dort, wo die Bünde enger zusammen liegen – auf 12″“ verbreitert. Zugleich wird er flacher. Vorteil sind eine bessere Bespielbarkeit, und die Saitenlage lässt sich besser einstellen. Durch das Rösten wird der Hals extrem stabil bezüglich Temperaturschwankungen. Das Holz erhält auch eine tolle Optik und Haptik. Die Edelstahlbünde sind schmal und hoch. Durch ihre Härte sind sie extrem verschleissarm. Bendings lassen sich besonders leicht vornehmen, da das Material sehr reibungsarm ist.

Specs:

  • Scale Lengh: 25.5” standard
  • Heel Width: Standard 2.1875 (2 3/16”)
  • Neck Wood: Roasted Maple $35.00
  • Fingerboard Wood: Roasted Flame Maple $35.00
  • Peghead Shape: US-2
  • Orientation: Right-hand
  • # of Frets:21
  • Pre-programmed Neck Profile: The ’63
  • Fret size/Material:  Stainless 6105SS (.090″ x .055″)
  • Fingerboard radius:  9.5″ to 12″ compound
  • Face dots: Mother of Pearl $15.00
  • Side dots: White plastic
  • Nut Width:  1.6875″ =  43mm
  • Nut Slot: Flat bottom
  • Truss Rod adjust location: Heel
  • Tuner ream: 9.9mm (Schaller, Sperzel, Hipshot)
  • Heel Shape: Square (T style)

Zusammenbau

Der Zusammenbau gestaltete sich überraschend einfach. Zumindest am Anfang: Der Hals hat fast in die Halstasche gepasst. Ich muss die Aussparung nur ganz leicht mit einem Schleifklotz erweitern. Danach hat der Hals mit sanftem Druck seinen Platz gefunden.

Die Freude währte aber nicht lange: Nach dem Aufziehen der Saiten befanden sich die hohen Saiten zu weit links auf dem Griffbrett, ja schon fast neben dem Griffbrett. Warum? Bohrungen unpräzis, habe ich – Gott bewahre – beim Zusammenbau gepfuscht? Schreckenszenarien von neu zu bohrenden Löchern im Body tauchen vor meinem geistigen Auge auf.

Doch Google ist dein Freund. Auch in diesem Fall. Ich bin nicht allein mit diesem Problem. Bei geschraubten Hälsen kommt das relativ oft vor. E

Rolicaster 2020
NEU: auf Vorschlag meiner Göttergattin habe ich ein schwarzes Pickguard organisiert und installiert. Echt cool!
Passt besser zu einer Rock’n’Blues Gitarre als das jungfräuliche Weiss. ;.-)